12. Oktober 2025 | Kiesewetter's Blog

Schock, Schmerzen und Chancen

Mit freundlicher Stimme rief sie mich auf und zeigte mir durch den langen weißen Flur die Tür. Sie saß bereits wieder an ihrem Computer, als ich den Behandlungsraum betrat. Der Arzt gab mir kurz und freundlich die Hand und begrüßte mich mit den Worten, die wie ein Schlag in die Magengrube waren:
„Na dann fangen wir mit der linken an.“
Wie bitte? Ich wusste um den Umstand schon lange, aber die Hoffnung auf Besserung ließ mich mit dem Thema bisher nicht wirklich ernsthaft auseinandersetzen. In diesem Moment aber war klar: Es gibt kein Zurück.

Heute nehme ich Sie mit, auf eine sehr persönliche Reise.
Weil ich weiß, dass Sie vielleicht ähnliche Dinge und Herausforderungen erlebt oder noch vor sich haben. Möglicherweise ermutigt Sie meine Geschichte, Ihr eigenes Schicksal noch mehr in die Hand zu nehmen. Oder sie spendet Ihnen einfach ein bisschen Trost.
Ich bin 57 und eigentlich in gutem körperlichem Zustand.
Eigentlich.
Denn da war dieser Unfall vor 13 Jahren. Sprunggelenk, Wadenbein, Schienbein gebrochen, alle Bänder gerissen. Fünf Operationen, 3,5 Jahre Kampf, und am Ende genug vom Schmerz, genug vom Krankenhaus, genug vom Messer, genug von jahrelangen Rehabilitationsmaßnahmen. Das Metall ist deshalb bis heute drin – eine Art stille Erinnerung.
Die eigentliche Folge zeigte sich erst später. Die Hüftgelenke, erblich vorbelastet, hielten der Fehlbelastung nicht lange stand. Seit Jahren plagen mich deshalb starke Schmerzen, zunehmend stärker werdend und leider dauerhaft präsent. So, dass ich seit diesem Jahr wieder einmal mit meinem Hund nur noch mit dem Fahrrad „gehe“.
Ich wusste: So kann es nicht weitergehen.

Vor einiger Zeit war ich schon einmal an dem Punkt. Durch eine 17-tägigen Fastenkur sowie einer Hyalurontherapie bekam ich die Kurve. Der Körper hatte sich regelrecht erneuert, ich fühlte mich komplett gereinigt, war wieder leichter, voller Power und fast schmerzfrei. Offensichtlich macht gute Ernährung deutlich mehr aus als wir uns eingestehen, insbesondere ist wohl der Verzicht auf Zucker den Gelenken ein Segen. Der Körper funktionierte jedenfalls wieder, der Kopf war klar, die Lebensenergie auf Anschlag.
Doch das ist bereits 5 Jahre her!
Es hielt damals etwa 2 Jahre und so kämpfe ich also schon wieder seit 3 Jahren mit den wachsenden Schmerzen, ohne es richtig bemerkt zu haben. Und das verrückte ist: Ich habe es nicht wiederholt. Weder die Hyaluronsäure noch das Fasten. Ja, mal ein, mal zwei, mal drei und einmal auch vier Tage Verzicht, aber nie mehr. Immer wieder kam etwas dazwischen. Ablenkung, Alltag … Ausreden.
Ausgerechnet ich bekam es nicht hin, Mr. Verantwortung, Berlins Erfolgscoach Nr. 1… was war da los? Das ging ja mal gar nicht!
So wiederholte ich erst einmal die Hyalurontherapie, doch auch bei doppelter Dosis blieb diesmal leider ein befriedigender Erfolg aus. Es folgte das MRT - und das brachte nun diese Aussage!
Kein Knorpel mehr, Knochen auf Knochen und die bereits stark beschädigt - die OP und ein künstliches Hüftgelenk wohl unausweichlich. Termin im Januar 2026 vereinbart.
Ich entschied: Ich probiere es noch einmal. Nicht halbherzig. Nicht „mal schauen“. Sondern mit voller Konsequenz.
Denn selbst wenn wenig Hoffnung bestehen würde, die künstliche Hüfte zu umgehen, so wäre ich es mir doch schuldig, den Körper für die OP in einen Topzustand zu bringen. Und wer weiß, vielleicht würde die Reinigung in Verbindung mit geringerem Gewicht doch noch Wunder wirken.
Es musste also anders werden. Jetzt!
Meine Verantwortung steht im Raum – nicht theoretisch, sondern ganz praktisch: Denn wenn ich so weitermache, lande ich unweigerlich auf dem OP-Tisch und mache zudem die Rehabilitation unnötig schwer.
Also setzte ich mit meinen gescheiterten letzten Versuchen auseinander und ergründete sie. Ich nahm meine Familie mit ins Boot, recherchierte alles, was in den letzten 5 Jahren an neuen Erkenntnissen auf dem Gebiet der Autophagie dazu gekommen war und traf eine Entscheidung. Ich wollte beginnen – sofort!
Wie lange ich machen würde, war mir noch nicht klar. Aber ich wollte erstmal anfangen und keinen Tag mehr vergehen lassen, denn das Vorgespräch zur OP war gar nicht mehr so lange hin.
Nach den ersten Tagen einigte ich mich mit mir auf 7-10 Tage und plante die weiteren Phasen im Anschluss.
Heute nun liegen 10 Tage Fasten hinter mir. Konsequent, diszipliniert und ohne Zwischenfälle.
Das Ergebnis ist ok. Kein riesiger Durchbruch, keine extremen Glücksgefühle, keine Energieschübe – aber ich bin zufrieden. Allein der Gewichtsverlust gibt mir ein besseres Gefühl, ich fühle mich etwas frischer und der Anfang ist gemacht.
Das eigentliche Ergebnis aber liegt innen:
Ich kann mir selbst wieder vertrauen, in Sachen Disziplin bei der Ernährung.
Ich habe wieder einmal gespürt, was Verantwortung wirklich bedeutet. Nicht nur für Erfolg, Business oder andere Menschen, sondern auch für mich selbst.
Und vielleicht, ja vielleicht, braucht Heilung manchmal genau das: Einen Schock. Ein bisschen Schmerz. Und am Ende die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen. Ihr Bernd Kiesewetter
KIESEWETTER TRAINING UG
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